Glyphosat wahrscheinlich krebserregend

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat aufgrund neuer Erkenntnisse neu bewertet. Es hat nun die 2-höchste der 5 WHO-Kategorien für Krebsrisiken von Wirkstoffen bekommen und gilt damit als „wahrscheinlich krebserregend“. Eingesetzt wird Glyphosat fast überall im konventionellen Anbau, auch in Deutschland. Zu dieser neuen Einschätzung kann man eigentlich nur sagen: Endlich.

Seit Jahren gibt es Berichte über Missbildungen von Kindern in Südamerika, die in der Nähe der Anbaufelder geboren werden, auf denen Glyphosat in rauen Mengen eingesetzt wird. Und selbst bei der Hälfte der Bevölkerung hierzulande finden sich Rückstände im Urin, die durch die gekauften Lebensmittel in den Körper gelangt sind.

Allein die Vorstellung ist absurd: Wir müssen Schutzanzüge und Atemmasken tragen, um das anzupflanzen, was wir dann später essen wollen. Das das nicht funktionieren kann und nicht gesund ist, ist eigentlich eine logische Schlussfolgerung.

Das Problem mit Glyphosat ist besonders in der Tierhaltung groß. Zu einem großen Teil werden Nutztiere mit Kraftfutter aus Südamerika gefüttert (außer auf Biohöfen). Dies ist meist genverändert (und somit resistent gegen Herbizide), sodass noch mehr und noch häufiger Herbizide gespritzt werden können. Da die Tiere nun genau dieses Kraftfutter inklusive der Glyphosat-Rückstände fressen, werden sie krank und bekommen ebenfalls missgebildeten Nachwuchs.

Dass Chemiekonzerne wie Monsanto die Herrschaft über unsere Lebensmittel übernommen haben, ist eine Katastrophe. Dies war nur möglich, indem alle Untersuchungen und Studien über die möglichen Gefahren von Gentechnik und Pestiziden von der Industrie selbst durchgeführt wurden. Da war das Ergebnis eigentlich schon vorher klar: Alles harmlos und unbedenklich.
Dass unabhängige Studien nun zu ganz anderen Ergebnissen kommen, dürfte kaum überraschen.

Am Ende ist natürlich immer die Menge entscheidend. Je mehr Glyphosat, desto größer die Giftigkeit. Was nun mit geringen Rückständen ist und wie viele Rückstände überhaupt in verschiedenen Lebensmitteln enthalten sind, dürfte nach wie vor völlig ungeklärt sein. Wer sich dem Risiko erst gar nicht aussetzen will, hat die Möglichkeit auf Bioprodukte umzusteigen.
Es bleibt zu hoffen, dass neue Studien über die Auswirkungen von Pestiziden durchgeführt werden und der Einsatz begrenzt wird.

Zum Schluss noch zwei sehr interessante Videos:

Auswirkungen von Glyphosat in Südamerika:

Auswirkungen von Glyphosat auf Menschen und Tiere in Europa:

Und noch ein lesenswerter Artikel von den Netzfrauen: http://netzfrauen.org/2015/03/25/glyphosat-unter-krebsverdacht-doch-monsanto-lehnt-bericht-von-iarc-ueber-glyphosat-ab/

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert